Über uns

Wallfahrten sind wieder in.

Alljährlich pilgern Milli-onen von Gläubige zu den großen Heilig-tümern Europas. Auch in Neuss wurde die alte Tradition der Kevelaer-Bruderschaft wieder belebt.

Dazu haben sich im Jahr 2002 neunzehn aktive Wallfahrer im Pfarrzentrum von St. Pius zusammenge-funden, um die bereits vor vielen Jahren aufgelöste Bruderschaft wiederzu-begrün-den. Die Initiative ging von Diakon Heinz Günter Beckers und Karl-Heinz Kremer aus. "Unser Ziel ist es, den Staffelstab weiter zu geben, damit die lange Tradition nicht abbricht", begründete Kremer damals die Aktion im Interview mit der Neuß-Grevenbroicher Zeitung (NGZ).

Zwar hat es auch nach dem Ende der Bruderschaft immer noch Fuß-Wallfahrten zu dem niederrheinischen Marienort gegeben, aber der Zuspruch hatte doch zuletzt merklich nachgelassen. "Wir wollen gerade junge Menschen ansprechen, sich bei uns zu engagieren", gab sich Diakon Beckers zielbewusst. 

 

Seit 1649 lassen sich die Wallfahrten aus der Quirinusstadt nach Kevelaer nachweisen. Neuss ist damit nicht nur einer der ältesten Wallfahrerorte, sondern auch einer der aktivsten gewesen. Zwischenzeitlich drohte die lange Tradition jedoch abzubrechen. Teilweise waren es nur noch drei einsame Pilger, die von der Erftmündung an den Niederrhein zogen. Dabei haben sich besonders Maria Leuffen und Hans Kronen darum verdient gemacht, dass die Wallfahrt weiter gepflegt wurde. Zum großen Kevelaer-Jubiläum (350 Jahre) waren es 1999 dann wieder 60 Neusser, die per pedes den Weg in den Marienort fanden.

Jetzt will man alljährlich am letzten Wochenende im Juni nach Kevelaer ziehen. Die alt-junge Bruderschaft hofft auf die Unterstützung der Neusser Pfarrgemeinden. Dort werden teilweise auch Buswallfahrten angeboten. Die Initiatoren hoffen, dass diese Bustouren auch auf den offiziellen Bruderschaftstermin gelegt werden können, damit es einen großen Einzug der Neusser Pilger geben kann. "Wir wollen aber auch in die Jugendgruppen und Familienkreise hinein", kündigt der 61-jährige Kremer an, der Leiter des St. Lioba-Altenheimes der Caritas ist.

Dann könnte zum Beispiel auch eine Kinderbetreuung organisiert werden. "Der Anfang ist jedenfalls gemacht, jetzt muss nur noch der Funke überspringen." Die Initiatoren sind vom Erfolg ihres Tuns überzeugt. "Es handelt sich ja um eine rheinische Wallfahrt. Da wird nicht nur gebetet, sondern auch viel gelacht", sagt Beckers, der Diakon an Heilige Dreikönige und St. Pius ist. Die Einladung zur Mitgliedschaft richtet sich an alle, die die Bruderschaft unterstützen wollen. Eine Teilnahmepflicht an der 29 Kilometer langen Fuß-Wallfahrt existiert jedoch nicht.

 

 

Der Vorstand der Bruderschaft

Brudermeister: z.Z. vakant

 

Präses: 

Msgr. Guido Assmann, Domkapitular

Oberpfarrer u.Kreisdechant

Freithof 7, 41460 Neuss

Telefon: 02131/ 314 33 10

Email: oberpfarrer@st-quirinus-neuss.de

 

 

Schriftführer:

 

Walter Weyers

Kassierer: z.Z. vakant

Die Neusser Kevelaer-Kerze

 

Für alle Prozessionen - Fuß-, Bus- oder Fahrradpilger -  ist es üblich, eine Kerze aus ihrem Herkunftsort  mitzubringen. Diese Kerze wird jeweils beim ersten Gottesdienst in Kevelaer gesegnet und entzündet und begleitet die Pilger für die Dauer ihres Aufenthaltes in Kevelaer.

Nachdem die jeweilige Prozession Kevelaer wieder verlassen hat, wird die Kerze in die Kerzenkapelle überführt und bleibt dort bis zum Ende des Jahres stehen. Ein Großteil der dort befindlichen Kerzen wird abends beim täglichen Marienlob um 18.00 Uhr entzündet.

 

Gestaltet und angefertigt wurde unsere Kevelaer-Kerze seit einigen Jahren in der Kerzenwerkstatt des Klosters Himmelspfor-ten in Würzburg von unserem Bruderschafts-mitglied Schwester Elija Maria, die aus Neuss stammt und die den meisten Neus-sern (vielleicht besser) unter dem bürgerli-chen Namen Martina Riemer bekannt ist.

Schwester Elija Maria gehört dem Orden der unbeschuhten Karmelitinnen an und hat im Februar vom Würzburger Karmel zum Karmel "Maria vom Frieden" in Köln gewechselt in deren Kloster in deren Kloster die Schwestern ebenfalls nach den Regeln der hl. Teresa von Avila beten und arbeiten.

 

 

In memoriam: Brudermeister Heinz-Kremer (+ 20.02.2017)

Es war im Jahr 1996, als Heinz-Kremer, damals noch Leiter des Lioba-Altenheims, mit einigen seiner Mitarbeiter/Innen erstmalig an der Neusser Fußwallfahrt nach Kevelaer teilnahm. Gleich beim ersten Mal war er davon so beeindruckt, dass er auch in den Folgejahren seine Teilnahme daran fest in seinem Terminkalender einplante. Heinz Kremer war sofort Feuer und Flamme, als der damalige Diakon an St. Quirin, Heinz-Günter Beckers, die Idee entwickelte, die in den 50er Jahren aus unbekannten Gründen aufgelöste Neusser Kevelaer-Bruderschaft wieder zu gründen, um die alte Neusser Wallfahrtstradition fortzusetzen

Nach Erstellen einer neuen Satzung und deren Genehmigung durch den Kölner Erzbischof Kardinal Meisner wurde die Neusser-Kevelaer-Bruderschaft im Jahr 2002 wieder ins Leben gerufen. Dass Heinz Kremer dann auch zu deren 1. Brudermeister gewählt wurde, war nur noch Formsache. Mit großem Elan und ausgeprägtem Organisationstalent gab er sich sofort an die Arbeit, indem er (auf Basis von Spendengeldern) eine neue Vereinsfahne und später auch den Brudermeisterstab, der auf der Spitze als Zeichen der Verbundenheit mit Neuss eine kleine Quirinusfigur trägt, anfertigen ließ.

Sein Verdienst war es auch, Bewohner der im Zentrum von Neuss angesiedelten Altenheime, am 2. Wallfahrtstag der Neusser in Kevelaer willkommen zu heissen. Dass diese Altenheim-Wallfahrt nach einigen Jahren wegen fehlendem Heimpersonal eingestellt werden musste, schmerzte ihn sehr, war aber leider unabänderlich.

Auch dass auf der Hin- und Rücktour der Fußwallfahrer die Pausen und die damit verbundenen Mahlzeiten gemeinsam verbracht werden konnten, geht auf die Initiative und die Organisation von Heinz Kremer zurück, der auch nach seinem Rücktritt als Brudermeister zunächst als Schriftführer und später auch als Kassierer im Vorstand die Fäden zog.

Es wäre noch vieles aufzuzählen, was auf ihn und sein Engagement zurückgeht. Auch wenn er mehr „Einzelkämpfer“ als Teamplayer war, kann aus voller Überzeugung gesagt werden, dass er sich um die Neusser-Kevelaer-Bruderschaft verdient gemacht hat und dass wir ihm zu großem Dank verpflichtet sind.

Heinz Kremer starb nach schwerer Krankheit am 20. Februar 2017. 

Wir werden Seiner in ehrenvoller Weise gedenken und ihn in unsere Gebete einschließen.

 

Das obige Bild zeigt Heinz Kremer beim Einzug unserer Neusser Fußprozession kurz vor Erreichen der Gnadenkapelle.