Neuss am Rhein 

erft  

Mit heute mehr als 150.000 Einwohnern zählt Neuss zu den drei ältesten Ansiedlungen in Deutschland – neben Augsburg und Trier. Die Römer gründeten 16 v. Chr. an der Mündung der Erft ihre erste Siedlung und nannten das Lager Castra Novaesium.

Das weithin sichtbare Zeichen von Neuss, das Münster St. Quirin, steht an einem der ältesten besiedelten Plätze in der Neusser Innenstadt. Die Bezeichnung „Münster” stammt aus dem Lateinischen und weist auf eine große Kloster- oder Stiftskirche hin. 
Grabungen unter der heutigen Kirche haben ergeben, dass es bereits im 5. Jahrhundert eine römische Totenkapelle an diesem Ort gab. Diese Kapelle wurde im 9. Jahrhundert durch ein größeres Gebäude ersetzt. Um das Jahr 1000 entstand ein Neubau, der eine Krypta hatte.

Die Grundsteinlegung des Münsters erfolgte am 9. Oktober 1209. Der Baumeister hieß Wolbero. Um 1250 war der letzte Bauabschnitt beendet.

  quirinus

Das Neusser St. Quirin war eine der bedeutensten Pilgerstätten des Rheinlandes. Deshalb besaß es im Mittelalter eine besonders reiche Ausstattung. Nur wenig davon konnte in die heutige Zeit hinübergerettet werden. Ein kostbarer Quirinusschrein wurde bereits 1585 von plündernden Truppen zerstört. Der heutige Schrein entstand anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten des Jahres 1900. Zu ihm stifteten viele Neusser Frauen ihren Schmuck.
Das Neusser Münster ist dem Hl. Quirinus geweiht. Vom hohen Vierungsturm des Münsters schaut der Stadtheilige von Neuss in das weite Umland im Westen. Der Legende nach war er ein römischer Tribun, der Papst Alexander (105-115) im römischen Kerker zu bewachen hatte. Quirinus versprach, den Glauben Alexanders anzunehmen, wenn dieser seine kranke Tochter Balbina heile. Beide wurden nach grausamen Martern enthauptet und in einer Katakombe beigesetzt.

Schwere Schäden erlitt das Münster im 2. Weltkrieg. Die Wiederherstellung begann sofort. Aber zunehmende Luftverschmutzung hat zu erheblichen Schäden geführt. Deshalb sind umfang-reiche Renovierungsarbeiten im Gange. Der Innenraum der Kirche ist in alter Schönheit wieder erstanden.
Für die Neusser und für viele, die im Umland leben, ist das Quirinusmünster ein Symbol von großer Bedeutung – auch für solche, die nicht glauben. Denn in ihm spiegelt sich neben dem Gotteslob Größe und Kraft der am Rhein gelegenen Stadt Neuss.

 

(Quelle:  http://www.heimatfreunde-neuss.de/neussheute.html)